10 Jahre Jubiläums-Konzert in Altötting
Rührend zum Zehnjährigen
Im ausverkauften Kultur+Kongress Forum wurde das Jubiläum von Alfons Hasenknopf & Band vor allem eines: ein Abend voller Gefühle
Altötting. „Danke Altötting, du bist mei dahoam!“ Knapp 900 begeisterte Gäste haben am Freitagabend zusammen mit Alfons Hasenknopf und seinen Freunden dessen zehnjähriges Bühnenjubiläum gefeiert. Und es war wohl kaum einer dabei, der kurz vor Mitternacht nach stehenden Ovationen nicht zutiefst beeindruckt den Saal verließ. Ein musikalischer Rückblick, leidenschaftlich dargeboten, mitspürbarer Lebensfreude, die sich aufs Publikum überträgt.
Hasenknopf macht Mundart – unverwechselbar, unverbesserlich und unvergleichlich gut. In eine Schublade stecken lässt er sich dabei nicht –es ist alles dabei: Pop, Rock, Reggae, Blues, ein echter Jodler und vieles, was die Seele berührt. Und das alles auf seine ganz ureigene, unverwechselbare Weise. Die Songs haben eine unglaubliche Dynamik, die das Publikum in kürzester Zeit in ihren Bann zieht, ein Feuer, das auch lange nach Verklingen des letzten Tons noch weiterbrennt.
Zusammen mit seinen genialen Bandmitgliedern Michael Leitinger (Drums) und Steffi Rösch (Keyboard) begab sich Hasenknopf am Freitag im Forum auf eine musikalische Zeitreise von den Anfängen im Jahr 2005 bis zu den Songs seiner aktuellen CD „Zeit Ham“ – bestens unterstützt von Harfenvirtuosin Marion Hensel, der grandiosen Dudelsackspielerin Saskia Konz, den Backgroundsängerinnen Christine Rauscher und Daniela Wörösch sowie Gitarrist Sigi Hoga.
„I bin stoiz wia a Haftlmacha“, kündigte Hasenknopf beim Song „Fliag in de Son“ an. Worauf er so stolz ist, war dem Publikum schnell klar. Er sang mit Tochter Mariana, die unter anderem vor zehn Jahren den Ausschlag für die Mundartkarriere gegeben hat. Ein Duett, das vielen unter die Haut ging, und so mancher wischte heimlich eine kleine Träne weg.
Es folgten bekannte Melodien wie „Zeit ham“, „Hey Du“ und „Der gresde Wert“–und der ganze Saal sang lautstark mit. „Mit meine Liada geht’s mia guad. De sand a Gschenk für mi und ihr sads des a“, rief Hasenknopf ins Publikum. Er versteht es wie kaum ein anderer,
seine Zuhörer auf eine Reise zu sich selbst zu schicken. Beim Blick ins Publikum wird ersichtlich, was den gebürtigen Altöttinger, der im Alter von sieben Jahren erstmals auf der Bühne stand, anspornt. Das Publikum gibt ihm etwas zurück. Die einen sind zutiefst ergriffen, andere strahlen, klatschen, tanzen, singen –man spürt eine ganz besondere Schwingung im vollbesetzten Saal, eine Dynamik
die sich nur schwer in Worte fassen lässt.
„Du bist mit deinen Songs so nah bei deinen Zuhörern, wie sonst selten einer“, sagte Alexander Onken. Und der Moderator von München TV muss es wissen, schließlich kennt er Hasenknopf sehr gut. Er erklärte: „Ich hab mir selber einen Gefallen getan, dich kennenzulernen.“ Onken führte zusammen mit dem Bandleader durch den Abend, erzählte so manche Anekdote und wusste auch, was die Band für die Zukunft plant: „Zehn Jahre Hasenknopf, dabei soll’s nicht bleiben. Du warst wieder auf einer Hütte und hast acht neue Songs mitgebracht. Es gibt also eine neue CD?“ Die wird es geben, und zwar im nächsten Jahr. Und für diese neue Scheibe plant der Vollblutmusiker Großes: „Wir wollen in den Circus Krone– aller Voraussicht nach 2017.“
In der Zugabe hielten sich bei der Textzeile „Es gibt nur oan Gott auf dera Welt, jeds Volk gibt eam an anderen Nam“, alle an den Händen. Tragisches Schicksal, dass nahezu zeitgleich in Paris schwere Anschläge mit religiösem Hintergrund verübt wurden. Mit dem „Hoamkemma-Jodler“ beschloss Alfons Hasenknopf den grandiosen Konzertabend. „Oidäding, ihr seids da Wahnsinn!“
Ein Abend mit gelungener Kombination aus leisen Klängen und überbordendem Gefühl. Hasenknopf geht ins Ohr und bleibt im Kopf. Nach dem fulminanten Jubiläumskonzert im ausverkauften Forum sollte man noch eins hinzufügen: berührt das Herz–und zwar zutiefst. – Petra Pichler
Info: Der nächste Auftritt von Alfons Hasenknopf und Band wird am 26. Dezember in München im Schlachthof sein. Karten gibt es bereits im Vorverkauf.